Die Demokratie retten

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Unsere liberale parlamentarische Demokratie darf nicht zur autokratischen Demokratie werden

Selbsternannter Volkskanzler Kickl: Episches Machtspiel und düstere Vorboten

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In seiner Neujahrsansprache hat Herbert Kickl mit pathetischen Worten eine vermeintliche Befreiung von Ketten der Bevormundung und eine Rückkehr zur echten Demokratie verkündet.

In den verworrenen Weiten der politischen Landschaft zeichnet sich eine Schicksalswende ab, die selbst die kühnsten Prognosen übertrifft. Was, liebe Leserinnen und Leser, erwartet uns, wenn Heinz-Christian Kickl die EU-Wahlen für sich entscheidet, die Nationalratswahlen gewinnt und bereits in seiner kühnen Neujahrsansprache das goldene Zeitalter ausrufen ließ?

Kickls Worte hallen noch immer nach, als er verkündete: „In den Geschichtsbüchern wird stehen, das Abstreifen der Ketten der Bevormundung, die Rückkehr der echten Demokratie, und eine Phase von Wohlstand, Freiheit und Sicherheit hat am 13. Jänner 2024 in Graz in der Schwarzlhalle begonnen.“ Episch, pathetisch und vielleicht auch ein Hauch von Sarkasmus durchzieht seine Worte.

Der politische Wettbewerb wird unmissverständlich gewarnt: „Schlechte Nachricht für Peiniger und Unterdrücker, die sich noch dazu für unersetzbar halten, liebe Freunde. Nichts da! Wir werden euch zeigen, dass ihr nichts in diesen Regierungsämtern zu suchen habt. Wir haben begonnen, und wir nehmen die Herausforderungen an, die hier auf uns zukommen. Keine Herausforderung wird uns schrecken.“

Der Volkskanzler in spe scheint in eine Rolle zu schlüpfen, die mehr einem epischen Helden als einem Politiker gleicht. Die Frage, die sich viele stellen, lautet: Ist Kickl wirklich der Anführer, den wir brauchen, oder sehen wir hier lediglich ein Theaterstück, das von einem geschickten Taktiker inszeniert wird?


In einem politischen Klima, das von Unsicherheit und Polarisierung geprägt ist, gibt es Befürworter, die Kickl als Retter aus der vermeintlichen Bevormundung sehen. Seine Worte suggerieren eine Revolution der Demokratie, eine Befreiung von den Fesseln der Vergangenheit. Doch können wir wirklich auf einen Wandel hoffen, der uns in eine Ära von Wohlstand und Freiheit führt?

Die Provokationen gegenüber politischen Gegnern und Kritikern verleihen Kickls Vision einen Hauch von Sarkasmus. Seine Herausforderung an jene, die sich für unersetzbar halten, wirkt wie eine Kampfansage. Doch bleibt die Frage offen, ob diese kämpferischen Worte tatsächlich in konstruktive Politik und nachhaltige Veränderungen umgemünzt werden können.

Ein Blick auf die möglichen Szenarien zeigt, dass mit Kickls politischem Aufstieg eine tiefgreifende Umwälzung verbunden sein könnte. Eine EU-Wahlentscheidung und der Gewinn der Nationalratswahlen könnten einen Dominoeffekt auslösen, der die politische Landschaft nachhaltig prägt. Doch birgt jede Revolution auch Risiken, und der Weg zu Wohlstand und Freiheit ist oft mit Herausforderungen gepflastert.

Während Kickl bereits jetzt die Geschichtsbücher zu schreiben scheint, bleibt die Skepsis in der Luft hängen. Ist seine Vision nur eine momentane Inszenierung, oder hat er tatsächlich die Fähigkeit, sein Wort in politische Realität umzusetzen? Die Zukunft wird es zeigen, und die politische Bühne bleibt gespannt auf die Entwicklung dieses epischen Dramas.

Doch das Alarmierende ist nicht nur die Rhetorik selbst, sondern die Tatsache, dass Teile der Bevölkerung seine Worte glauben und enthusiastisch bejubeln.

Auf sozialen Plattformen häufen sich Kommentare wie „Alles richtig, was er sagt! Danke, Herbert“ oder „Unsere einzige Hoffnung auf ein normales Leben in Österreich ist Herbert Kickl mit der FPÖ“ und sogar „Herbert Kickl als Bundeskanzler wird zum besten Politiker aller Zeiten“. Diese begeisterten Reaktionen werfen eine alarmierende Frage auf: Ist das nicht äußerst gefährlich?

Die Euphorie und das blinde Vertrauen in eine Einzelperson erinnern an historische Ereignisse, insbesondere an den 8. November 1942 im Löwenbräukeller. Damals jubelten Menschen einem Führer zu, ohne die langfristigen Konsequenzen zu erkennen. Die Parallelen sind beunruhigend, und die Frage nach den Lehren aus der Geschichte drängt sich auf.

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Öffentlichkeit nicht den kritischen Blick auf politische Führer verliert. Die Gefahr besteht darin, dass blinder Enthusiasmus zu unkritischer Unterstützung führt und Raum für autoritäre Tendenzen schafft. Die düsteren Schatten der Vergangenheit sollten als Mahnung dienen, die aktuelle politische Entwicklung genau zu hinterfragen.

In Deutschland hat man scheinbar begriffen, welche „Gefahr“ von extremen politischen Lagern ausgeht, wenn sie plötzlich von über 20% der Bevölkerung als wählbar erachtet werden. Die AFD erreichte bei der Sonntagsfrage am 23. Januar 2024 genau diese Zahl, und prompt fanden landesweit Demonstrationen mit fast einer Million AFD-Kritikern statt. Das Motto lautete: „Wehret den Anfängen“.

In Österreich hingegen nimmt man sarkastisch zur Kenntnis, dass die Kickl-FPÖ Unterstützung von 26% bis 32% der Wähler erhält. „Ja, das ist halt so“, hört man resigniert, und einige verkünden: „Man sieht ja, der Kickl hat Recht“. Die Frage, die sich aufdrängt: Wann kommt das böse Erwachen?


Die Worte von Herbert Kickl mögen für einige wie ein Befreiungsschlag klingen, doch ist es essenziell, die Absichten und die Tragweite seiner Versprechungen zu durchschauen. In einer Zeit, in der politische Führer mit geschickter Rhetorik und Charisma beeindrucken können, ist es umso wichtiger, wachsam zu bleiben und die demokratischen Grundprinzipien zu verteidigen.

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